Versucht nicht jeder Theatermanager, etwas out of the box zu erreichen? Eine echte Innovation an den Markt zu bringen? Den Produzenten des Broadway-Erfolgsmusicals The Producer mit Mel Brooks ist jedenfalls ein solcher Coup gelungen. Am 27. Oktober kündigten sie an, zukünftig für jede Show ein Kontingent von fünfzig Last Minute-Karten zum stolzen Preis von $480 (in Worten: vierhundertachtzig) anzubieten. Diese Idee jedenfalls kam direkt aus der Box, der Ticketbox. Das Management erwartet - trotz der $150, die von jedem Ticket für Mayor Giulianis Twin Tower Fund abgehen - wöchentliche Mehreinnahmen in Höhe von $120,000. Hintergrund der Entscheidung, auf die sowohl mit unverhohlenem Neid als auch heftigster Ablehnung reagiert wurde, sind die sogenannten scalper, die Schwarzmarkt-Verkäufer. Solche ticket broker haben bereits (zum Teil auch illegal) The Producer-Karten für $800 verkauft. Die Entscheidung des Management ist ein erstaunlicher Schritt. Copy cats sind vorprogrammiert, sollte dieser Versuch, der darauf setzt, Marktkräfte auch beim Ticketverkauf wirken zu lassen, erfolgreich sein. Und damit wird allgemein gerechnet.
Ein Rückblick auf die Konferenz von unserer Korrespondentin Julia Glesner, Mainz